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Pressemitteilung der Radinitiative für Paderborn zum Bürgerbegehren “Radentscheid” und zum ADFC-Fahrradklimatest

Die Radinitiative für Paderborn möchte zum Bürgerbegehren “Radentscheid” und zu den aktuellen Ergebnissen des ADFC-Fahrradklimatests Stellung nehmen.

Durch die neue Schwarz-Grüne Koalition hat sich die politische Situation in Paderborn - so hofft die Radinitiative - grundlegend verändert. Der Koalitionsvertrag hat viele Punkte des Radentscheids direkt aufgenommen, was die Mitglieder der Radinitiative zuversichtlich stimmt, dass nun endlich wirkliche Änderungen in der Paderborner Verkehrspolitik folgen und insbesondere auf den Straßen ankommen.

Aus diesem Grund wird die Radinitiative die Durchführung des Bürgerbegehrens zunächst bis Ende diesen Jahres pausieren, um in diesem Zeitraum laufend zu bewerten, ob die beschlossenen Maßnahmen ausreichend sind.

Dies soll jedoch kein Freifahrtschein für die Politik sein. Die Radinitiative fordert und erwartet von der Politik die konsequente Umsetzung der Forderungen aus dem Radentscheid. Sie erwartet konkrete Planungen, Beschlüsse und Ergebnisse noch in diesem Jahr, und steht dazu weiterhin gerne und jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Ein “Verstecken” hinter noch möglicherweise Jahre dauernden Abstimmungs- und Planungsprozessen wird die Initiative nicht als Ausrede für verschleppte oder unzureichende Planungen gelten lassen.

Der massive Handlungsbedarf wird auch über die ADFC-Fahrradklimatest-Ergebnisse eindrucksvoll dokumentiert. Paderborn dümpelt dort seit gut einem Jahrzehnt um die Note 4,0 herum. Dass diese Note trotz einiger Maßnahmen für den Radverkehr in der Vergangenheit konstant bleibt, hat aus Sicht der Radinitiative damit zu tun, dass die Anforderungen über die Jahre gestiegen sind. 

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Beispielsweise sind durch das Aufkommen von Pedelecs und damit die stark steigende Zahl von älteren Radfahrern die Bedürfnisse an das Sicherheitsgefühl beim Radfahren gestiegen. Schmale Schutzstreifen in Dooring-Zonen - wie in der Bahnhofstraße - verursachen jedes Jahr mit erschreckender Zuverlässigkeit gefährliche und durch bessere Infrastruktur vermeidbare Unfälle.

Daher ist es wenig verwunderlich, dass die Radfahrer im Klimatest beispielsweise die Einrichtung der fünften Fahrradstraße in Paderborn nicht mit Bestnoten honorieren. Vor allem dann, wenn diese Straße - wie ihre Vorgänger - unbeschränkt für jeglichen Durchgangsverkehr freigegeben wurde und sich außer einem nagelneuen Schild in der Straße sonst nichts verändert. De facto gibt es in Paderborn weiterhin keine einzige Fahrradstraße!

Der Leitsatz des geplanten Radentscheids ist und war, dass jeder von 8-88 sicher und entspannt in Paderborn radfahren kann. Die Radinitiative ist sich sicher, dass die dafür erforderlichen Maßnahmen von den Paderbornern mitgetragen werden. Die Politik wird sich noch in diesem Jahr entscheiden müssen, ob sie dieses Ziel bremst oder fördert.